In der heutigen Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne knapp und die Auswahl schier unendlich ist, gewinnt die Qualität von Content mehr denn je an Bedeutung. Es scheint naheliegend, auf den eigenen Instore-Medien ausschließlich Werbung für die eigene Sache zu machen – schließlich sind es doch die eigenen Flächen, oder? Genau hier liegt der Fehler.
Interview mit Stephan Dewes
Wir haben uns mit Stephan Dewes, unserem strategischen Programmchef, über nicht-werblichen Content im Instore-Radio unterhalten. Dabei ging es um die Frage, wie Unternehmen mit kreativen Inhalten echte Mehrwerte schaffen können.

Hallo Stephan, danke dass du dir Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten. Oft denkt man bei Instore-Radio vor allem an Musik und Werbung. Warum sollten Unternehmen auch nicht-werblichen Content einspielen?
Stephan Dewes: Professionell produziertes Infotainment steigert nachweislich die Akzeptanz eines gesamten Instore-Radioprogramms. Und mehr noch: Glaubwürdige journalistische Inhalte steigern auch die Glaubwürdigkeit von Werbebotschaften und damit deren Wirksamkeit. Alle gängige Medien wissen das, selbst die gute alte Zeitung.
Welche Branchen profitieren besonders stark von Infotainment im Instore-Radio?
Stephan Dewes: Überall, wo der Fokus mehr auf der Instore-Zielgruppe liegt als auf der Markeninszenierung, lässt sich das Medium Instore-Radio attraktiver machen. Im Ranking ganz vorne sind Branchen wie der Lebensmitteleinzelhandel, Baumärkte und Gartencenter, sowie Anbieter von Spezialsortimenten des täglichen Bedarfs, zum Beispiel Auto-, Motorrad- und Camping-Zubehör, Textildiscounter, Tierbedarf, Getränkecenter und viele mehr.
Welche Content-Formen gibt es und welche eignen sich besonders gut für Infotainment im Instore-Radio?
Stephan Dewes: Die beliebten Klassiker sind auch in Smartphone-Zeiten News und Wetter, sowie alle Formate, die besonders gut zur Zielgruppe, zum Kaufanlass und zum Sortiment passen. Die Inhalte sollten inspirierenden Charakter haben, also einen echten, glaubwürdigen Nutzen vermitteln und kurz gehalten sein, denn die Aufmerksamkeitsspanne am Point of Sale ist verhältnismäßig kurz. Live-Hacks, Empfehlungen, Hintergrundwissen… Hauptsache positiv und ansprechend. Vorsicht vor polarisierenden Comedy-Formaten!
Gibt es Unterschiede in der Herangehensweise zwischen Audio-Content und Digital Signage?
Stephan Dewes: Digital Signage hat den großen Vorteil, dass Zuschauer*innen und Verbraucher*innen beim Blickkontakt neugieriger reagieren und Bildschirminhalte auch schneller emotional wahrgenommen werden. Allerdings nur, solange der Content optisch und inhaltlich zur Shopping-Situation passt. DS-Inhalte müssen darüber hinaus immer ohne Ton funktionieren. Das Design spielt eine größere Rolle als die Dichte der Inhalte. Kurze, informative oder unterhaltsame Contents, die ansprechend gestaltet und animiert sind, sind immer besser als Slideshows mit viel Text.
Was sollten Unternehmen bei der Implementierung von Infotainment unbedingt beachten?
Stephan Dewes: Wichtig ist, den Content sehr regelmäßig von einem erfahrenen Anbieter immer wieder neu gestalten und auch austauschen zu lassen. Wer liest schon gerne jeden Tag dieselbe Zeitung? Dabei müssen die Inhalte sorgfältig und regelmäßig auf ihre Eignung für den Point of Sale überprüft werden.
Wie wird sich deiner Meinung nach Infotainment in den kommenden Jahren entwickeln?
Stephan Dewes: Infotainment am Point of Sale wird sich in Design und Anmutung an den Content der öffentlichen Medien anpassen, wird allerdings immer im Hintergrund stattfinden und damit eine Sonderrolle bei Information und Unterhaltung spielen. Immer wieder diskutiert wird die Interaktivität der Inhalte. Meine Meinung hierzu: Sie wird sich parallel zu den technischen Möglichkeiten der Ausspielung verändern – aber nur so weit, wie es die Aufmerksamkeit und die Anzahl der freien Hände der Verbraucher*innen zulässt. Vieles ist möglich, nicht alles ist sinnvoll. Die Mission am Point of Sale lautet „Shopping“. Wir unterstützen diese Mission und stehen nicht in Konkurrenz zu ihr.
Fazit: Mit Infotainment Erlebnisse schaffen
Instore Radio ist viel mehr als nur musikalische Untermalung – es ist eine Plattform, die Besuchende begeistert, informiert und konkret anspricht. Durch den Einsatz von Infotainment können Unternehmen ihrer Kundschaft einen echten Mehrwert bieten, der über den Besuch hinaus wirkt. Gerade in einer Zeit, in der der Wettbewerb immer stärker wird, kann ein durchdachtes Instore Radio-Programm der entscheidende Vorteil sein.
Wir bedanken uns bei Stephan Dewes für die spannenden Einblicke und hoffen, dass wir auch Sie von den Potenzialen nicht-werblichen Contents im Instore Radio überzeugt haben.
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